Klima- und Energiemodellregion (KEM) Krems
Entsprechend der beschlossenen Strategie krems:energieautark 2030, welche den Bereich Klima, Energie und Umwelt abdeckt, wird das Förderprogramm der Klima- und Energiemodellregionen als Basis für die Umsetzung und zur Finanzierung eingesetzt.
Die vierte Umsetzungsphase der Klima- und Energiemodellregion Krems KEM Krems wurde mit April 2024 gestartet und wird von Fr. Stefanie Widhalm am KEM-Managerin betreut. Angesichts des genehmigten Arbeitsprogrammes und der außerhalb der KEM-Förderschiene im Themenbereich Klima/Umwelt/Energie anfallenden Tätigkeiten, wurden nun über die Gesamtlaufzeit gesehen, div. Themen und Arbeitspakete extern vergeben. Die Bietergemeinschaft Simader/Zawichowski unterstützt das Management der Stadt Krems im Bereich Projekt- und Qualitätsmanagement, Bewusstseinsbildung und Abhaltung von Workshops. In regelmäßigen Abständen finden Expertentreffen statt, welches sich aus den Umweltgemeinderäten, dem Bürgermeister Mag. Molnar, Hr. DI Simader, Hr. DI Zawichowski, Hr. DI Weitzer, Hr. Mag. Rauscher, Fr. Ing. Otepka und Fr. DI Widhalm zusammensetzt.
Das genehmigte Arbeitsprogramm und Themenspektrum setzt sich aus den 10 Arbeitspaketen zusammen, wobei das erste, Projektmanagement, obligatorisch ist und daher nicht aufgelistet:
1. Energieeffiziente kommunale Gebäude
2. Energieautarkie 2030 – Entwicklung neuer Formate zur Dekarbonisierung
3. Sonnenstromoffensive Krems
4. Umweltfreundliche Mobilität in Krems
5. e-Infrastruktur und e-Mobilität
6. Klimaaktive Haushalte: Raus aus Öl und Gas
7. Grüne Plätze für Krems oder die Dekarbonisierung durch grüne Infrastruktur
8. KEM Netzwerk und bewusstseinsbildende Partizipation
9. Umsetzungskonzept NEU
Technologien und Innovationen für die klimaneutrale Stadt
Im Februar hat sich die Stadt Krems erfolgreich für das Programm „Technologien und Innovationen für die klimaneutrale Stadt“ beworben. Das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und der Klima- und Energiefonds unterstützen österreichische Städte dabei auf den Weg die Energie- und Klimaziele zu erreichen.
Ziel ist es, einen Fahrplan zur Klimaneutralität für die Stadt Krems zu entwickeln, um die städtische Verwaltung bis 2030 und die gesamte Stadt bis 2040 klimaneutral zu gestalten.
Der Entwicklungsprozess umfasst Workshops mit den Magistratsmitarbeitenden zu den Schwerpunkten Energie, Mobilität, Gebäude, Kreislaufwirtschaft und Partizipation. Die Ergebnisse sollen einen fundierten Überblick über die erforderlichen Maßnahmen der nächsten Jahre abbilden. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung einer Verwaltungseinheit für Klima & Umwelt, die Aktivitäten koordiniert, priorisiert und umsetzt.
Begrünungen
Kremser Plätze – grüne Infrastruktur
Mit der Umsetzung von Grünraummaßnahmen in der Kremser Innenstadt soll die Luft- und Aufenthaltsqualität auf den Kremser Plätzen verbessert werden. Der Planungs- und Stakeholderprozess zur Umgestaltung des Dreifaltigkeitsplatzes ist bereits abgeschlossen und die Ausschreibung der Umgestaltungsmaßnahmen erfolgt. Startschuss für die Umsetzung ist für das Frühjahr 2025 eingeplant. Als nächstes soll der Hafnerplatz umorganisiert und begrünt werden. Der Planungsprozess ist bereits gestartet und erste Entwürfe wurden ausgearbeitet.
PopUpUrbanSpaces
PopUpUrbanSpaces ist ein Forschungsprojekt der Universität für Weiterbildung. Im Juni 2024 wurde ein Straßenzug beim Hafnerplatz gesperrt und mit zusätzlichen Grünelementen gestaltet. Bei der aktiven Gestaltung des öffentlichen Raums wirkten auch die Schüler:innen des BORG und der VS Hafnerplatz mit, die die Fahrbahn bemalten. Durch diverse Aktionen wurden Bürger:innen in den Prozess eingebunden und der Platz bespielt. Ziel des Projekts ist es, urbane Raumkonzepte zu erproben, um die aktive Mobilität zu fördern und die Aufenthaltsqualität von öffentlichen Plätzen zu verbessern.
Klimabäume
Die Initiative „Kremser Klimabäume“ ermöglicht es Kremserinnen und Kremsern, eine Klimabaumpatenschaft zu übernehmen. Die hitzeresistenten Bäume werden an ausgewählten Standorten gepflanzt, um das Stadtklima zu verbessern. Seit 2022 wurden bereits 36 Klimabäume gepflanzt.
Mobilität
Anrufsammeltaxi
Im Rahmen der AST-Zonenoptimierung wurden die Zonen Egelsee und Stein zusammengelegt, während die Zwischenzone Donau entfallen ist und die Sonderregelung für den Gewerbepark abgeschaffen wurde. Zudem wurden zusätzliche Haltestellen in Scheibenhof und Reisperbachtal eingerichtet.
Stadtbus
Die Linie 7 des Stadtbusses wurde mit geänderten Abfahrtszeiten angepasst, um besser auf die Bedürfnisse der Beschäftigten im Gewerbepark einzugehen. Zudem verkehren die Linien 1, 2 und 3 seit September auch samstagnachmittags, um das Angebot für die Bevölkerung weiter zu verbessern.
E-Gemeindebus Egelsee
Ein auf Vereinsbasis organisierter E-Fahrtendienst wurde im März und Mai 2024 in Egelsee und Krems-Süd vorgestellt. In Egelsee stieß die Idee auf positive Resonanz, und es wurde bereits ein Verein gegründet. Die Vertragsunterzeichnung zwischen der Stadt und dem Verein wurde abgeschlossen, und es wurde der Beschluss zum Ankauf eines Opel e-Vivaro Kleinbusses gefasst.
Schnupperticket
Seit 01.05.2024 steht den Kremser:innen ein drittes Schnupperticket zur Verfügung. Mit dem Schnupperticket können alle ÖBB und VOR-Linien in ganz Niederösterreich, Wien und Burgenland kostenfrei genutzt werden. Kremser Hauptwohnsitzer:innen können bis zu fünf Mal im Jahr das Ticket ausleihen und die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Seit Beginn an wird das Schnupperticket sehr gut genutzt.
E-Ladeinfrastruktur
Kontinuierlich wird die öffentliche E-Ladeinfrastruktur in Krems ausgebaut. Grundlage dafür bildete der „Masterplan E-Ladeinfrastruktur“. Auf Basis dessen wurden schon einige Standorte in den letzten Jahren realisiert, zum Beispiel bei der Ringstraße, Bahnhofsplatz und beim Parkplatz Strandbadstraße. 2024 wurden bei der Reitenhaslachergasse 4 neue Ladepunkte mit jeweils 11 kW errichtet.
Rad- und Fußwege
Der Geh- und Radweg in der Wachaustraße wurde saniert, da sich dieser schon in schlechten Zustand befand. Der Radweg in diesem Bereich wurde verbreitert. Ebenso wurde bei der Lerchenfelder Straße und am Lerchenfelder Hauptplatz ein neuer Geh- und Radweg errichtet. Weiters wurde eine Gehzeitkarte entwickelt, die zeigt, wie viele Minuten es dauert, verschiedene Ziele im Stadtgebiet zu Fuß zu erreichen.
Photovoltaik und Heizungsumstellungen
Photovoltaik
Bis Ende des Jahres wurden auf kommunalen Gebäuden Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von über 616,5 kWp installiert. Neben der bereits bestehenden Energiegemeinschaft für die kommunalen Gebäude (EEG Krems) wurde 2024 die Gründung der „Bürgerenergiegemeinschaft Stadt Krems (BEG)“ beschlossen. Diese Bürgerenergiegemeinschaft ermöglicht es, alle städtischen Photovoltaikanlagen in einem gemeinsamen Stromproduktions- und Stromverwertungsverbund zusammenzufassen. Darüber hinaus können auch bundesweit Mitglieder, wie etwa Betreiber von Kleinwasserkraftwerken oder Windkraftanlagen, aufgenommen werden.
Von der jährlich produzierten Stromleistung können rund 65 % des erzeugten Stroms direkt vor Ort verbraucht wird. Die Überschüsse werden an EEG-Teilnehmer oder Rest an die EVN abgeführt. Hinzuweisen ist auf die derzeit niedrigen Einspeisevergütungen.
Heizungsumstellungen
Ein Schritt in Richtung „Raus aus Gas“ und zur Vorbildwirkung der Stadt ist die Umstellung der Heizungsversorgung des Friedhofs von Gas auf Fernwärme im Jänner 2024 relevant. Das Fernwärmenetz in Krems wird kontinuierlich ausgebaut.
Initiative „Raus aus Öl und Gas“
Die Stadt Krems unterstützt seit 2021 die Initiative „Raus aus Öl und Gas“. Hier werden seitens der eNu Materialien zur Kommunikationsarbeit in der Gemeinde bereitgestellt. Es werden regelmäßig Beiträge in den verschiedenen Medien der Stadt Krems veröffentlicht.
Auch heuer wurden den Kremser:innen wieder Energieberatungen zum Umstieg auf erneuerbare Energiesysteme angeboten. Mit diesen Maßnahmen betreibt die Stadt Krems einen weiteren aktiven Beitrag zum Klimaschutz.
Umstellung auf HVO100
Seit Jahresbeginn setzt Brantner bei der Sammlung von Siedlungsabfällen in Krems auf hydriertes Pflanzenöl (HVO) anstelle von Diesel, was eine CO2-Einsparung von rund 80 Tonnen jährlich zur Folge hat. Die Stadt Krems unterstützt diese Maßnahme, die durch den Ersatz von Diesel durch HVO die CO2-Emissionen der vier eingesetzten LKW um 90 Prozent reduziert.
Kremser Klimakonferenz
m September 2024 fand die dritte Kremser Klimakonferenz statt, die sich mit dem Thema „Raum zum Leben – Zeitgemäßes und klimafittes Wohnen im Bestand“ beschäftigte. Besonders relevant war die Diskussion zur grauen Energie, also dem gesamten Energieaufwand eines Gebäudes über seinen Lebenszyklus, da Sanierungen eine geringere Umweltbelastung als Neubauten verursachen. In Arbeitsgruppen wurden gemeinsam mit der Bevölkerung Ideen für das Bauen im Bestand entwickelt, an der 80 Bürgerinnen und Bürger aus Krems teilnahmen.
25 Jahre Klimabündnis
Seit 25 Jahren engagiert sich die Stadt Krems als Mitglied des Klimabündnis-Netzwerks für den Klimaschutz. Im Rahmen eines exklusiven Empfangs in Echsenbach (Bezirk Zwettl) wurde die Stadt zusammen mit anderen Waldviertler Jubiläumsgemeinden für ihr nachhaltiges Engagement ausgezeichnet.
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